traumzeit festival 2017
„das traumzeit festival in duisburg verfügt schon seit längerem über einen ziemlich guten ruf, von dessen berechtigung ich mich am letzten wochenende überzeugen ließ. unumstrittenes alleinstellungsmerkmal dieses festivals ist sicherlich seine kulisse. inmitten von hochöfen, hüttenwerk und gaskesseln spielen auf vier bühnen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, regionale nachwuchsbands sowie bereits etablierte pop-acts. hierbei liegt der fokus offenbar nicht auf verkopfter nischen-musik. es soll vielmehr ein breites publikum angesprochen werden, was angesichts der diesjährigen ticket-verkaufszahlen gelungen zu sein scheint. das line-up versorgte mich vorallem mit musikern, deren karrieren ich schon sehr lange verfolge, um die es in den letzten jahren jedoch etwas ruhiger geworden ist. da wäre zunächst helgi jónsson, der zusammen mit seiner ehefrau tina dico in der gebläsehalle ein leidenschaftliches set hinlegte, bei dem mir umgehend in den sinn kam, endlich mal wieder in seine sensationelle platte „for the rest of my childhood“ aus dem jahr 2009 hineinzuhören. ähnliches geschah beim auftritt der shout out louds, die mit ihren letzten beiden platten zwar etwas in der versenkung verschwunden waren, live aber nach wie vor wunderbaren schweden-pop abliefern, der uns vor über zehn jahren alle so verzückte. emotional wurde es am festival-sonntag. die kilians spielten ihre endgültig letzte show. und das unweit ihrer heimat dinslaken. auch hier fühlte ich mich an die anfänge meines blogs erinnert. damals verfolgte ich den beginn der karriere der band mit großem interesse. schließlich wagten sich diese fünf jungspunde unverfroren an den sound der großen strokes, denen ich seit der jahrtausendwende verfallen war. umso schöner, dass die kilians als allerletzten song ihres live-daseins „someday“ ebenjener fantastischen band aussuchten.“

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