arcade fire – neon bible
„dass sich kanada längst zu einer indie-hochburg gemausert hat, dürfte inzwischen bekannt sein. dass arcade fire dazu einen nicht unerheblichen beitrag geleistet haben ebenso. dass aber diese achtköpfige band die, durch den vorgänger „funeral“ ausgelösten, begeisterungsstürme ein weiteres mal übertreffen würde, konnte nun wirklich niemand erahnen. gewohnt opulent, ungewohnt sakral macht es sich die „neon bible“ zur bestimmung, leidenschaft, künstlerischen anspruch sowie exzellentes songwriting vereint in einen historischen meilenstein zu meißeln. wesentlich ausgereifter, melodiöser und zugänglicher erklingt eine hymne nach der anderen. auffallend: eine orgel, die der orchestralen instrumentierung dieses geniestreichs den letzten schliff gibt und das debüt annähernd gänzlich verblassen lässt. aufgrund der nahezu perfektionistischen detailverliebtheit entfacht das bedrohliche zweitwerk zwar erst nach mehrmaligem hören seine volle wirkungskraft. doch einmal im bann der pompösen streicher, pauken, bläser und chöre, lassen einen die majestätischen klangwelten, inklusive sensationeller stimmen von win butler und régine chassagne, nicht mehr los. album des jahres?“

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