„still no. 1“ platzt geradezu vor pop-dramatik. ein ohrwurm jagt den nächsten. unentwegt durchlaufen wohlige schauer den körper. verursacht durch eine deutsche band? scheint beinahe unmöglich, gelingt den ingolstädtern von slut aber trotzdem. ehrfurchtsvoll senke man sein haupt! „if i had a heart“ ist da nur eine glanznummer unter vielen.
noch einmal news aus dem hause grand van cleef. am freitag erschien „sing what you know“. das zweite album von home of the lame. wie gewohnt, streichelt felix gebhard sanft seine gitarre und brilliert mit vertraut weichem gesang. bevor nun der nächste plattenladen gestürmt wird, darf bei myspace zunächst mal mit drei songs probegehört werden. das dort ebenfalls zu sehende video der ersten single „old songs“ erinnert mich ein wenig an „if this hat is missing i have gone hunting“ eines deutschen kollegen.
bis dato wurden auf diesem blog die musiker von kettcar nicht ein einziges mal erwähnt. das mag daran liegen, dass es seit ihrem zweiten album „von spatzen und tauben, dächern und händen“ sehr ruhig um marcus wiebusch und seine band aus hamburg geworden ist. vielleicht bedurfte es nach diesem meisterwerk deutscher dicht- und gitarrenkunst aber vorerst auch gar keiner musik mehr. noch gut erinnere ich mich an folgende worte vom damaligen erscheinungstag.
wenn heute jemand sagen würde: „das war’s, ab sofort gibt es nie wieder neue musik.“ man könnte sich zurücklehnen und antworten: „macht nichts, hiermit wurde alles gesagt.“
dies ist nun drei jahre her. einiges hat uns seitdem an neuer musik begleitet. viel überflüssiges, wenig notwendiges. um das notwendige zu bereichern, haben sich kettcar wieder mal ein herz gefasst und werden am 18. april endlich ihr drittes werk „sylt“ mit folgender tracklist veröffentlichen.
01 – „graceland“
02 – „nullsummenspiel“
03 – „am tisch“
04 – „kein außen mehr“
05 – „wir müssen das nicht tun“
06 – „fake for real“
07 – „geringfügig, befristet, raus“
08 – „agnostik für anfänger“
09 – „verrat“
10 – „dunkel“
11 – „würde“
12 – „wir werden nie enttäuscht werden“
die band mit dem wohl merkwürdigsten namen amerikas arbeitet einstweilen an ihrem zweiten album. am 8. aprill soll „pershing“ erscheinen und auch den bereits erhältlichen song „glue girls“ enthalten. schon jetzt höre ich ihn viel lieber als das doch eher durchschnittliche debüt.
nach fünfjähriger pause gibt es ein erstes lebenszeichen der tindersticks. die ausnahmestimme ihres sängers stuart a. staples erklingt im ersten song des kommenden albums „the hungry saw“ mal wieder unaufdringlich wie eh und je. eine welt in moll steht uns bevor. „the flicker of a little girl“ wartet nur darauf, heruntergeladen zu werden.