archiv für 2013

30. November 2013

schau in den lauf hase

verfasst in outtakes von oklahoma - od

mit reichlich verspätung erschien vor drei wochen die erste lang­spiel­plat­te des projekts die höchste eisenbahn. denn eigentlich sollte das debüt der band um mo­ritz krä­mer und fran­ces­co wil­king bereits seit februar erhältlich sein. der späte releasetermin beschert uns zum abschluss des jahres 2013 jedoch noch mal einen musikalischen leckerbissen der allerfeinsten sorte. dies liegt vor allem an den von moritz krämer gesungenen stücken „raus aufs land“, „alle gehen“ und „aliens“, die mir seit tagen im kopf umherspuken. textlich wie stimmlich dürfte er damit zum besten zählen, was die deutsche singer-songwriter landschaft momentan zu bieten hat. aber auch fran­ces­co wil­kings beitrag zu „schau in den lauf hase“ ist nicht minder gehaltvoll, wenn er in „was machst du dann“ gemeinsam mit einem kinderchor bezaubert oder in „die uhren am hauptbahnhof“ das album mit liebevollem italienisch ausklingen lässt.

„eine platte wie ein sonnenuntergang, der alles wegwischt und resetet. die höchste eisenbahn kennt die problemchen, mit denen wir uns rumplagen und die uns oft zu peinlich sind, um sie zu teilen. und sie finden sehr präzise und genaue worte, uns diese eigenen doofheiten vor augen zu führen. aber diese formulierungen, diese worte sind so präzise, dass sie auch noch genug platz und raum lassen, sie absichtlich misszuverstehen. denn wer uns so genau kennt, der weiß auch was für uns am wichtigsten ist: selbstbetrug. und dafür ist immer platz.“ (nilz bokelberg)

3. November 2013

song des sonntags

verfasst in outtakes von oklahoma - od

„for those lost at sea“

am freitag abend waren anlässlich des new fall festivals die herren von element of crime in der stadt und spielten ein bemerkenswert ausgiebiges konzert in der düsseldorfer tonhalle. den abend eröffnen aber durfte ein sehr gut aufgelegter stefan honig. der hiesige lokalmatador, der mit seiner band honig, längst kein unbekannter mehr ist, und im vergangenen jahr einen fabelhaften auftritt im spiegelzelt zu haldern hinlegte, nutzte die ihm lediglich zur verfügung stehende halbe stunde, um das publikum umgehend für sich zu gewinnen. da ich bei dieser gelegenheit feststellte, dass der gute mann auf dieser seite bislang noch gar keine erwähnung gefunden hat, soll dies heute nachgeholt und seine mitsing-nummer „for those lost at sea“ zum song des sonntags gekürt werden.

1. November 2013

aufgemerkt! neue wave pictures platte!

verfasst in outtakes von oklahoma - od

auch das jahr 2013 vergeht nicht ohne eine veröffentlichung des trios helm, rozycki, tattersall. passend zur vor-vor-weihnachtszeit kam unlängst die neue doppel-lp „city forgiveness“ in die läden. mit unterstützung befreundeter musiker offerieren uns die briten in 90 größtenteils live eingespielten minuten erneut ihre spezielle mischung aus indie & rock ’n‘ roll. anspieltipps sind wie immer schall und rauch. nur so viel: das wortreiche „the woods“ stünde auch einem bob dylan gut zu gesicht. während spiegel online diesertage noch über die existenz david tattersalls rätselt, rekultivierte dieser in münsters eule das ausufernde gitarrensolo. zuletzt in den 70ern stilprägend ermöglichte es allen konzertgästen den gemächlichen toilettenbesuch, ohne auch nur eine einzige textzeile zu verpassen. und während der rolling stone sich beim hören des neuen longplayers zurück in eine längst vergangene zeit sehnt, in der gitarren-bands noch das aufregendste auf der welt waren, konnten sich die besucher des konzerts im düsseldorfer fft beim anblick eines bassisten im sehr sportlichen „high performance outfit“, eines gitarristen als freundlichen geschichtenerzähler von nebenan und eines singenden drummers, angekündigt als „the secret weapon“, von der grundsympathischen bodenständigkeit dieser band überzeugen. wer wissen möchte, warum jonny helm, franic rozycki und david tattersall demnächst ihre väter auf tour schicken und wie sich die wave pictures vor ihrem münsteraner konzert in butt’s bierstube warm spielten, sollte unbedingt dieses „fietscher“ anschauen.

10. Oktober 2013

den teufel tun

verfasst in outtakes von oklahoma - od

ein ganzes jahr ist die welt nun schon ohne ihn: am 10. oktober 2012 ist der musiker und künstler nils koppruch im alter von 46 jahren friedlich eingeschlafen. in gedenken an den gebürtigen hamburger wird heute sein solo-album „den teufel tun“ aus dem jahr 2007 aufgelegt.

29. September 2013

song des sonntags

verfasst in outtakes von oklahoma - od

„believes“

von wegen kalte jahreszeit. zunächst einmal erwartet uns offenbar ein goldener oktober mit frühlingshaften temperaturen. auch dazu gibt es natürlich die passende musik. und seit langer zeit mal wieder aus schweden. als „flauschige, melodieverliebte melange aus twee-, dream- und lo-fi-pop“ beschreibt das intro magazin das debüt-album von yast und verweist zu recht darauf, dass die band aus malmö daran erinnert, dass schwedischer indie-pop anfang dieses jahrtausends mal einen großteil unserer mixtapes füllte.