the wave pictures – look inside you heart
„in einem online-forum habe ich vor zehn jahren einmal zu einer platte geschrieben: „einige lieder finde ich gut, aber man hört, dass alle instrumente von einer person eingespielt wurden. es klingt seltsam steril.“ als antwort erhielt ich den hinweis: „heutzutage gehen doch alle bands ins studio und spielen die einzelnen parts nacheinander ein.“ ja wirklich? damit wären wir bei der neuen scheibe der wave pictures: „look inside your heart“ wurde offensichtlich größtenteils live eingespielt. bei anderen plattentests folgte prompt der hinweis, die band treffe nicht jeden ton. nun ja, auch der ein oder andere plattentest trifft halt nicht immer den richtigen ton. nicht alles wirke abgesprochen. perfekt! so unprätentiös und schnörkellos wie eh und je hat das trio helm, rozycki und tattersall mit einigen freunden ein fantastisches und trotz einiger musikalischer anleihen ganz und gar nostalgiefreies rock ’n‘ roll album eingespielt. fabulous, really swinging – und für mich ganz eindeutig: volle punktzahl! bei all der begeisterung beschlich mich sofort ein verdacht: was, wenn sie ein zeichen für die einsetzende musikalische torschlusspanik ist. denn glaubt man umfragen, hören doch die meisten menschen im alter von etwa dreißig jahren damit auf, neue musik zu entdecken, und halten sich an „ihre“ klassiker. sehr schnell habe ich diesen gedanken wieder verworfen. denn wenn eine band in all den jahren nichts von ihrer schaffenskraft einbüßt und schließlich mit einem ganzen dutzend ungehobelter hits zum großen wurf ausholt, dann muss man sein glück schon fassen können. selbst david tattersals flankierende abhandlungen zu den vorzügen von computerfreier musik und rock ’n‘ roll rebellentum wirken keineswegs aufgesetzt. auf diesem blog ist „dafür“ schon lange das „neue dagegen“. deshalb mit den allerbesten empfehlungen: die platte mit dem roten vogel vorne drauf.“ (gastrezension)

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