
the strange boys – be brave
„hurra, der sound ist immer noch der gleiche! und hurra, die mundharmonika haben sie auch nicht eingemottet! da ist er auch schon wieder: der vergleich! in der wissenschaft einer der einschlägigen wege zum erkenntnisgewinn, hat sich der komparative ansatz ebenso bei den meisten plattenkritikern durchgesetzt. vor allem, wenn es sich wie hier im falle der strange boys um den vergleich der ersten mit der zweiten langspielplatte handelt und der ungleich ungeduldigere – weil vom debüt beeindruckte – rezensent erwartet, wieder einen ebenso wertvollen schatz gehoben zu haben. aber muss das wirklich sein? naja, warum eigentlich nicht? im folgenden die gewonnenen erkenntnisse: ein wenig bedächtiger ist es, ein bisschen folkiger, weniger kantig das ganze, noch kürzer als das debüt und das saxophon ist neu. und sonst? die strange boys aus austin, texas, haben jetzt auch eine dame an bord und mit dieser eine 32-minütige pop-platte eingespielt. klingt wieder alles schick nach großem 60er jahre beat, geht gut los und wird gegen ende etwas ruhiger. die ungewohnt leisen und akustischen töne auf „be brave“ geben anlass zu der vermutung, dass die jungs der gefahr entgehen wollten, zum wiederholten male das gleiche lied zu schreiben. aber warum eigentlich nicht? es handelt sich dabei schließlich um ein vergleichsweise starkes stück. unvergleichlich sind auf „be brave“: „between us“ und der titelsong.“ (gastrezension)
