he’s lost control
ein großer joy division jünger war ich nie. das kurze leben ihres sängers ian curtis, dargestellt im film „control“, weckt nichtsdestotrotz interesse. nicht zuletzt um zu verstehen, wie es der musik möglich ist, eine zeitspanne derart intensiv zu prägen. „control“ zeichnet das portrait eines verschlossenen lyrikers, an dem die welt vorbei zu gehen scheint. erst als curtis beginnt seine schauerliche poesie auf der bühne offen zu legen, werden erste interessierte auf ihn aufmerksam und entscheidende veränderungen zeichnen sich ab. seine fatale krankheit, sein permanenter kampf um die wahre liebe und seine unfähigkeit, dem erwartungsdruck standzuhalten, lassen die symbolfigur des post-punks zuletzt scheitern. „control“ gelingt es, die besondere stimmung dieser stil prägenden musik einzufangen, und erschafft bilder, die verstören und zugleich verstehen lassen, wie das hiesige leben der tragik eine solche chance bieten konnte. neben „once“ ist „control“ der zweite musiker-film im neuen jahr, dem nicht nur musikbegeisterte etwas abgewinnen sollten.