guillemots – through the windowpane
„bereits zu beginn des jahres gelang es überraschend einem album mich in außergewöhnliche verzückung zu versetzen. zwar bereits 2006 erschienen, wurde ich erst in den milden wintertagen des januars 2007 auf diese eigenartige scheibe aufmerksam. angepriesen als anspruchsvoller pop machte sich zunächst skepsis breit, was hatte man darunter schon zu verstehen? nach wenigen durchläufen stand jedoch fest: kategorisieren lassen sich diese klänge auf keinen fall. selbst vergleiche mit vermeintlich ähnlichen bands gehen ins leere. angenehm. denn wer kann heutzutage mit den vielen (meist hinkenden) vergleichen tatsächlich etwas anfangen? noch ein argument mehr, der eigenständigkeit dieser band gehör zu schenken. erwähnenswert sind im einzelnen: die teilweise eher unübliche instrumentenwahl, die kaum identifizierbaren geräuschkulissen mitsamt ihrer verspielten elemente und die zarte, aber glasklare stimme des sängers. komplexität und ausgefallene songstrukturen sind hier an der tagesordnung. das unerwartete darf erwartet werden. fabelhafte pop-perlen garniert mit bittersüßen balladen reizen die letzten grenzen bis hin zum kitsch zwar aufs äußerste aus, überschreiten diese aber keinesfalls. legt man die womöglich anfängliche irritation zügig ab, lassen die guillemots einen immer wieder neues entdecken. bei einer gesamtdauer von einer knappen stunde darf man sich demzufolge entspannt zurücklehnen, die beeindruckende intensität genießen und gönnerisch über gelegentlich auftretende schwachstellen hinwegsehen.“