die rechte und die linke hand des teufels
„es folgt eine komprimierte vorstellung des mannes, der mit geladener schusswaffe wutschnaubend in seiner garderobe auf john lennon gewartet haben soll. erwischt hat lennon, wie wir wissen, jedoch jemand anderes. den „killer“ nennt man jerry lee lewis trotzdem. die show ließ sich der „sixty minute man“ aus louisiana jedenfalls nicht so ohne weiteres stehlen. und wenn man lewis‘ pfirsiche nicht mochte, dann sollte man es immer schon tunlichst vermeiden, an seinem baum zu schütteln. wer sich indes von den ausgesprochenen live-qualitäten des piano-virtuosen überzeugen möchte, dem sei sein auftritt vom 5. april 1964 mit den nashville teens im, zitat lewis, „fabulous, most beautiful, really swinging“ star-club hamburg ans herz gelegt. oder er besucht das konzert am 14. november, wenn der mittlerweile 74-jährige eine frankfurter teilöffentlichkeit in der ballsporthalle höchst rocken wird. drogenkonsum, die umstrittene hochzeit seiner erst 13-jährigen cousine und unzählige schlägereien konnten ihn nicht aufhalten, der letzte lebende des million dollar quartets ist immer noch on the road. der eine mag das als mäßig originell abtun, der andere mag allerdings erkennen, dass wegen typen wie lewis die rock and roll hall of fame hochgezogen wurde und lässt sich auch in den eigenen vier wänden von der brillianz der letzten studio-platte „last man standing“ von 2006 begeistern. really swinging!“