the strokes – angles
„das vierte album der strokes im zehnten bandjahr hinterlässt nach dem ersten hördurchlauf viele fragezeichen. während mit „under cover of darkness“ die eingängigste nummer der neuen platte schnell gefunden ist (und diese durchaus potential für den song des jahres besitzt), versperren einem die restlichen neun songs fürs erste gehörig den zugang zum album. vollgestopft mit schwer zu überblickenden sound-spielereien fragt sich der überforderte hörer, wo er überhaupt hinhören soll. zu viel auf einmal wirkt auf ihn ein. doch war es nach dem ersten mal mit „first impressions of earth“ nicht ähnlich? „angles“ wäre nicht das erste album, das sich nach und nach als „grower“ entpuppt. zuletzt gelang dies julian casablancas mit seinem solo-werk „phrazes for the young“, das ähnlich konzipiert ist wie „angles“. und so erstaunt es nicht, dass schließlich auch die verworrensten songs wie „you’re so right“, „games“ oder „metabolism“ noch an bemerkenswertem charme gewinnen. es mag länger dauern als bei gewöhnlichen „growern“ bis sich „angles“ etabliert hat, aber nach und nach kristallisiert sich ein gesamtkonzept heraus, das auf faszinierende weise sinn ergibt. man hätte es zunächst nicht für möglich gehalten. doch es bilden sich mitsummfähige melodien heraus („life is simple in the moonlight“), es entwickeln sich weitere hits („taken for a fool“ und „gratisfaction“), der minimalismus vergangener tage wird erkennbar („call me back“) und letzten endes verschreckt auch der 80s-sound in „two kinds of happiness“ nicht mehr. in der summe führt dies dazu, dass sich „angles“ nicht so schnell abnutzen wird und ein album der strokes (wieder einmal) als prägendes werk einer musik-epoche verbucht werden kann.“

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