interpol – our love to admire
„einen ganz schönen druck haben die editors da aufgebaut. mit jedem hördurchgang wird „an end has a start“ besser. bleibt denn da überhaupt noch platz fürs „original“? was die spielzeit angeht, punkten interpol immerhin schon einmal. denn spendieren sie dem geneigten hörer einen ganzen song mehr als die besagte englische konkurrenz aus birmingham. im „single-vergleich“ würde ich hingegen den editors locker den ausgleich zutrauen. zwar ist „the heinrich maneuver“ ein passabler appetizer für „our love to admire“, doch gegen das übermäßige „smokers outside the hospital doors“ der editors ist kein kraut gewachsen. die ausgangslage gleicht demnach einem remis. nun zum gesamtwerk: auch interpol wissen an alte tugenden anzuknüpfen. wie in den besten „antics“-zeiten zelebrieren sie ihren düsteren und monotonen trauer-sound. einzelne songs herauszupicken hätte jedoch wenig sinn, da „our love to admire“ ein sehr homogenes album geworden ist, das nur in seiner vollen spielzeit zu überzeugen vermag. disco-hits vergangener tage wie „slow hands“ oder „evil“ lassen sich nur schwerlich ausmachen. zusätzliches indiz für die konsequente weiterentwicklung einer band, die beständig hohen anspruch fordert. um dennoch einen besonderen song zu würdigen, eignet sich hervorragend der letzte der platte. „lighthouse“ erzeugt ähnlich wie „well worn hand“ der editors ein wehmütiges finale und beendet eine platte mit vielen nachdenklichen momenten. im ergebnis unterliegen interpol den editors denkbar knapp, denn plätschert ihr drittes album zeitweise ein wenig vor sich hin, wohingegen es den editors gelingt, eine vielschichtige stimmung zu erzeugen.“