7. Februar 2016

it’s a bomber

verfasst in lost takes von oklahoma - od

„als ich diesen text über den verstorbenen lemmy kilmister vor mich hin tippte, galt es, das haus wegen der entschärfung einer fliegerbombe in der nachbarschaft zu verlassen. „ach was“, dachte ich. doch der reihe nach: kilmister, kopf der band motörhead, war im rock-zirkus bekannt als saufender gentleman und knurriger charakterkopf. außerdem – und sehr viel interessanter – komponierte er reichlich erstklassige lieder, die sich irgendwo zwischen heavy-rock, metal, punk und blues bewegten, doch stets unter dem label „rock ’n‘ roll“ an die leute gebracht wurden. unter den vielen alben ist – achtung mainstream-meinung! – sicherlich das berüchtigte „ace of spades“ von 1980 hervorzuheben. und zwar, weil es einfach eine prise pfiffiger als die anderen klingt und in der populären musikgeschichte eines der seltenen werke ist, auf dem wirklich jeder song so stark ist wie der vorherige und der nächste. der sound wurde dann in den 90er jahren mit neuer besetzung zuhörends härter. was sich nicht änderte war allerdings die relevanz, die motörhead für ihre musik beanspruchten. in nostalgische „remember the good old times“-formate für ergraute oberstudienräte ließ sich kilmister auch nach 40-jähriger (!) bandgeschichte bis zuletzt nicht pressen. noch zwei wochen vor seinem tod hieß es in einem konzertbericht: „die band mag alt sein, man merkt es ihr aber nicht an.“ es wurden zwar schon etliche motörhead-parolen in den nachrufen bemüht, wie wäre es aber aus aktuellem anlass abschließend noch mit dieser: „you know we do it right, a mission every night – it’s a bomber, it’s a bomber, it’s a bomber!“

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