baby, won’t you be my lady?
„es gibt einen nachschlag im grassierenden soul revival. nach den bereits auf oklahoma – od’s outtakes genannten charles bradley, michael kiwanuka oder curtis harding legte in diesem sommer der texaner leon bridges sein erstes album bei einem bekannten label vor. die zehn für columbia produzierten lieder zeichnen sich streckenweise durch eine recht detailversessene adaption des 50er und 60er jahre-souls aus: hier doo-wop-gesang, da blechblasinstrumente und stets eine portion nachhall. etwas moderner sind auf „coming home“ nur die saiteninstrumente abgemischt. vom künstler erfahren wir: er liebt seine mutter und die frauen im allgemeinen. die strapaziertesten begriffe lauten in dieser reihenfolge: „baby“, „girl“, „she“, „darling“ und „lady“ (etwa als reim auf „baby“). einziger echter wermutstropfen: die produzenten schielten offenbar auch auf die lärmenden tanzflächen dieser welt – das album ist entsprechend am anschlag produziert und klingt etwas übersteuert. dennoch das vielleicht geschmackvollste soul-süppchen der letzten zeit.“