bright eyes – cassadaga
„es soll wohl leider künstler geben, die liefern halbstündige alben ab, durchdrungen von musikalischen totalausfällen. umso schöner ist es, die seltenen ausnahmen zu rühmen. einzelheiten: als vorläufer von „cassadaga“ veröffentlichte songwriter conor oberst ein werk, das sechs songs umfasst, eine knappe halbe stunde großartige musik beinhaltet und ausfallerscheinungen keinerlei chance bietet. das ganze nennt sich dann „four winds ep“ und lässt einem beim warten auf den langspieler das wasser im mund zerlaufen. wie sich herausstellt, nicht zu unrecht! „cassadaga“ beginnt dort, wo die „four winds ep“ aufhört. nämlich bei: folk, liebeslyrik und brüchigem gesang. da dies nicht mehr ganz so verschroben klingt, wie bei den vielen vorgängern, sind vorwürfe, in den mainstream abzurutschen, sicherlich unvermeidbar. aber wen stört das schon? intelligentes songwriting gepaart mit wunderschönen melodien dürfen eben gerne auch von einer breiteren masse angenommen werden. qualitativ bleibt „i’m wide awake, it’s morning“ zwar weiterhin unerreicht, aber das nennt man dann wohl: jammern auf hohem niveau.“