kings of leon – because of the times
„die beiden bisher erschienenen platten der kings of leon stehen für schweißtreibenden, kurzen, aber knackigen rock ’n‘ roll, der unmittelbar seinen weg in die bewegbaren körperteile findet. meist kein einziger song über drei minuten, heizten die vier familienmitglieder trotz unverschämter lässigkeit jeder noch so tanzträgen gesellschaft ein. ähnliches wäre wohl ohne weiteres nochmals möglich gewesen, doch sprachen sie in tennessee längst von „weiterentwicklung“. folglich bekommt der hörer diesmal kein so genanntes „standard-werk“ um die ohren. der dritte wurf hebt sich vielmehr deutlich von bisher gehörtem ab. zuallererst ist auf der neusten veröffentlichung nur noch ein song zu finden, der die drei minuten-marke nicht knackt. der opener vermag zwar zunächst in die irre führen, wenn er hin und wieder den gewohnten stil aufgreift und unglaublich entspannt daherspaziert. aber umgehend im nächsten song gehts wesentlich härter zur sache. caleb schreit förmlich mit voller innbrunst hinaus, dass die kings of leon nicht mehr das sind, was sie noch vor drei jahren so groß gemacht hat. „psychedelisch“ lässt sich der weitere hörverlauf wohl treffend kennzeichnen. die songs ähneln nun keinerlei schema mehr, sondern sind in ihrer eigenständigen art und weise komplexer sowie ausgefeilter, als die noch so unkomplizierten ohrwürmer der vorgänger. zu beginn mag das ein wenig verstören, aber ist man dann erstmal auf den geschmack gekommen, möchte man mehr von diesen neuen kings of leon erfahren. ein sicherlich riskantes unterfangen, doch mit einer nicht allzu ablehnenden grundeinstellung wird man auch an diesem sound freude finden. die songs mögen sperrig oder hypnotisch wirken, aber nach einer kurzen gewöhnungsphase schleichen sie sich dann doch wieder ins ohr. der ausklang des spektakels gelingt schließlich mit einer überraschend melodiösen ruhe. fazit des dritten streiches: für manche anstrengend, für manche herausfordernd, aber mit sicherheit für niemanden langweilig.“

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