travis – the boy with no name
„travis sind zurück und haben knapp fünzig minuten musik mitgebracht. welch überschwängliche freude in zeiten, in denen musikalisch so oft auf sie bezug genommen wird, ohne dass auch nur eine junge, ähnliche band annähernd ihre klasse erreicht hätte. schwermütigkeit und hoffnung zugleich wurden eben atmosphärisch zu keiner zeit besser verpackt als von fran healy und kameraden. da kann sich ein chris martin noch so auf den kopf stellen. zum album: vier songs markieren einen phänomenalen auftakt. schöner hätte man sich den beginn einer platte nach mehrjähriger funkstille nicht ausmalen können. eingängigere pop-musik ist in der tat schwer vorstellbar. diese wundervoll arrangierte leichtigkeit, ein genuss für alle sinne. kurz bevor man sich jedoch in dieses zauberhafte album verlieben mag, tauchen aus dem nichts erste schwächeanfälle auf. als ob jemand in der mitte des silberlings eine trennlinie gezogen hätte. plötzlich fehlt etwas. was einen eben noch so fesselte ist verschwunden. oder reicht die bis hierhin vernommene ration melancholie bereits fürs lebensende? nein, kurz blitzt sie noch mal auf im zweiten teil des albums. allerdings scheint diese einfühlsame emotionalität wahrhaftig nicht wieder zukommen. mehr als durchschnitt ist das jetzt leider nicht mehr. schade. das so gewaltige potential der ersten zwanzig minuten hat es nicht über das gesamtwerk geschafft. bleibt also erneut nichts anderes übrig, als wieder auf neue bands zu hoffen, die es wenigstens ansatzweise mit den ur-werken dieser einst so großartigen musiker aufnehmen können.“

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