5. Juli 2011

dire straits, est. 1977

verfasst in lost takes von oklahoma - od

„im märz 2008 sagte bob dylan in seiner radioshow: „früher sind die leute ins studio gegangen, wenn sie etwas zu sagen hatten. heutzutage gehen die leute ins studio, um die zeit totzuschlagen. sie sitzen rum, bestellen sushi, holen kaffee von starbucks, warten auf inspiration – und so hören sich die platten auch an. es gibt platten, an denen drei jahre gearbeitet wurde. man hört sie sich an – und es ist nichts drauf.“ vielleicht lässt sich vor dem hintergrund dieser aussage erklären, warum bob dylan für die aufnahmen seines 1979er albums „slow train coming“ teile der dire straits ins studio holte. denn deren erste selbstbetitelte platte von 1978 ist ein äußerst gutes beispiel für ein inspiriertes, direktes und „unproduziertes“ album. der musikwissenschaftler, radiomoderator und „dire straits-entdecker“ charlie gillet beschrieb dies so: „dire straits made their first album with producer muff winwood, who simply documented the group’s sound with no attempt to stamp his own mark on top of theirs.“ so wurde kein extra-mikro vor den ersten geiger gestellt – auch wenn das laid-back gitarrenspiel von sänger mark knopfler auch auf der ersten platte schon prägnant war – sondern man mikrofonierte vielmehr das ganze „orchester“ von weiter weg, weil es seinen ganz eigenen sound hatte. die „recordings“ – hier ganz im sinne von „erfassen“, „festhalten“, „bericht“ oder „nachweis“ zu verstehen – waren schnapsschüsse von etwas, das bereits stattfand. und erfolgten nicht nach dem motto: gehen wir ins studio und schauen mal, wie kreativ wir sein können. viele kritiker lobten damals die güte der band und ihres materials, merkten allerdings an, die dire straits sollten demnächst mal ein richtiges album produzieren. es gibt dagegen sicher gute gründe zu behaupten, dass alles, was nach dem debüt-album kam, belangloser war, weil das leichtfertige, unproduziert authentische schwand, bis man das klangerlebnis für die neu geschaffene cd-technik „brothers in arms“ einspielte. auch die beatles ab „revolver“ waren brillant. pink floyd waren toll und „money for nothing“ war großartig. die „sultans of swing“ jedoch waren ganz weit vorne: „no sense of pomp or self-importance, just making music.“

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