16. November 2013

disko high time

verfasst in lost takes von oklahoma - od

„der ein oder andere kennt das: die lieblingslieder aus vergangenen zeiten gehen auf der mittelprächtigen tanzparty einfach unter. zwischen „californication“ und „tage wie diese“ säuft „green onions“ sang- und klanglos ab, weil der „loudness war“ in den 60ern noch mit analogen waffen ausgefochten wurde. dann ist es zeit, die greenhornes hinzu zu ziehen. die drei-mann starke garagen-rock combo aus cincinnati klingt wie 1964, hat ihre hitverdächtige album-trilogie „gun for you“, „the greenhornes“ und „dual mono“ aber um die jahrtausendwende vorgelegt. zu einer zeit also, in der schon für die ohren des modernen disko-besuchers produziert wurde – knallig, auch vor einer größeren geräuschkulisse. bei stücken wie dem spencer davis group cover „high time baby“ oder dem schmissigen „good times“ ist allerdings nicht nur der lautheitspegel, sondern auch der groove-faktor im roten bereich. verdammt locker, beschreiben es andere. kein wunder, dass die sagenhafte rhythmusfraktion bestehend aus bassist jack lawrence und drummer patrick keeler bald von jack white für das projekt the raconteurs aufgegabelt wurde. mittlerweile gehören die beiden zum festen inventar auf whites produktionen. die greenhornes-reunion mit gitarrist craig fox nach mehrjähriger studio-abstinenz profitierte davon leider nicht. auf dem 2010er album „****“ erhält der „klebrige“ jack white sound einzug (denn er co-produziert) – alles klingt nun seriöser und weniger gegen den strich gebürstet. deshalb beim nächsten besuch eines tanzlokals nach „let me be“ oder „going to the river“ fragen. steve cropper und booker t. jones würde es die tränen in die augen treiben.“

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