21. März 2014

anybody out there who wants to boogie?

verfasst in lost takes von oklahoma - od

„die kassette – es war eine agfa super ferro dynamic 60+6 minuten – hatte ich im alter von neun oder zehn jahren auf einem großen stapel hinter der stereo-anlage meiner eltern entdeckt. was auf der einen seite war, weiß ich nicht mehr so genau – vielleicht die beatles. auf der anderen seite jedenfalls spielten status quo groß auf – der heißeste scheiß von 1970 und 1971. das tragische an dieser kassette war, dass hits wie „railroad“ und „gerdundula“ zwar in voller länge zu hören waren, aber der abräumer „mean girl“ mitten im lied abbrach. selbst die sechs zusätzlichen minuten hatten nicht gereicht, das band war einfach zu ende. doch es hatte schon gereicht: jahre lang habe ich mit wonne das halbe lied gehört, ohne nach dem rest zu suchen. als ich dann die schall­plat­te zur kas­set­te im schrank unter der ste­reo-​an­la­ge entdeckte, war die freude trotzdem riesengroß. denn die zweite hälfte von „mean girl“ beinhaltet einige der räudigsten gitarren-licks, die ich je gehört habe. neben besagter platte stand die „hello!“ – ein weiteres highlight aus der glorreichen band-phase zwischen ’70 und ’76, die im live-album mit dem schlichten titel „status quo live“ gipfelte. ähnlich geradeaus klingt der boogie-blues-rock dieser jahre. mit „rockin‘ all over the world“ neigte die band dann wieder einem poppigeren sound zu, den man zu beginn des jahrzehnts hinter sich gelassen hatte. zeitsprung. nach diversen wechseln im line-up treten status quo dieser tage an einigen abenden außer der reihe wieder in der legendären besetzung rossi – parfitt – lancaster – coghlan auf. meine eltern waren natürlich vor ort. wenn sich die schallplatte aus ihrem schrank auf dem plattenspieler dreht und „mean girl“ spielt, stutze ich immer noch an der stelle, als die 60+6 minuten damals endeten.“

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