27. Januar 2008
schluss mit melancholie. zeit für schwitzigen rock, soul und blues aus brooklyn. das schlagzeug treibt, die stimme johlt, die gitarren krachen. psychedelische momente inbegriffen. vietnam tönen nicht nach heutigen zeiten, sind aber erst seit 2004 im geschäft. „welcome to my room“!
27. Januar 2008


björn kleinhenz + wthl + cedarwell, amp
„johannes mayer verwöhnte mit seiner verletzlichen stimme bereits das doch recht zahlreich erschienene publikum, als ich das amp betrat. wie er andeutete, würde dies wohl sein vorerst letztes konzert in münster werden. grund genug für mich, ihn ein drittes mal ausgiebig zu genießen. wie gewohnt wurden alle anwesenden mal wieder zeugen einer höchst gefühlvollen vorstellung. sodann machten sich die beiden schweden björn kleinhenz und winter took his life sowie der amerikaner cedarwell auf, um abwechselnd ihre songs mit gegenseitiger unterstützung vorzutragen. besonders songs ihrer vielen split-eps fanden den weg in die gehörgänge der aufmerksamen gäste. leider spielte mein favorit björn keine songs seiner eigenen platte „trans pony“, die für mich das musikalische letzte jahr so stark geprägt hat. ungeachtet dessen bot der kurzweilige abend einen ständigen wechsel zwischen der schüchternen susanna brandin, dem rauen erik g. neaves und dem verschmitzten björn kleinhenz.“
26. Januar 2008

für alle liebhaber ausgereifter singer-songwriter melancholie ist die in der letzten woche angelaufene musiker-romanze „once“ eine absolute pflichtveranstaltung. glen hansard, sänger der frames, spielt einen talentierten straßengitarristen. durch zufall trifft er auf markéta irglová, die von seinen songs sehr angetan ist. zusammen gelingt es ihnen mit hilfe weiterer künstler ein ganzes studio-tape aufzunehmen. doch scheint dies vorerst ihre einzige gemeinsame zusammenarbeit zu bleiben. den atem raubt dem überwältigten zuschauer zuletzt ein beeindruckender soundtrack. lange wird es dauern, bis man ein ähnliches meisterwerk mit so viel herz für musik zu sehen bekommen wird. die gelegenheit gilt es deshalb am schopfe zu packen. alle weiteren informationen und einen trailer, der keine fragen mehr offen lässt, findet man auf der offiziellen webseite dieses richtungsweisenden films.
25. Januar 2008

schon im frühjahr soll das zweite album der dirty pretty things erscheinen. „this is where the truth begins“ wird es sich nennen und carl barât beschreibt es als melodiöser und „a bit easier on the ear“ als noch den draufgängerischen vorgänger „waterloo to anywhere“. wie sein ex-kollege pete doherty derweil sein zweites album live präsentiert, kann man im übrigen hier nachlesen.
25. Januar 2008




kilians + babsyhambles, live music hall
„bevor pete doherty mit seinen babyshambles tatsächlich erschien, durften sich zunächst die kilians aus dinslaken auf der geräumigen bühne der kölner live music hall austoben. trunkenheit, spielfreude und begeisterung strahlte besonders sänger simon aus, der anlässlich seines geburtstages und ausverkauften hauses zuvor vermutlich tief ins glas geschaut haben musste. beharrlich zelebrierte er seine wunderlichen bewegungen und skandierte bandnamen und herkunft. für erste unterhaltung war damit gesorgt. pünktlich erklommen im anschluss die babyshambles die bretter, die offenbar die welt bedeuten. begleitet durch pathetische klänge vollführten die vier abgehalfterten typen einen triumphmarsch ähnlichen einzug. fahnen wurden geschwenkt, ein festakt schien zu folgen. wie auch das zweitwerk eröffnete „carry on up the morning“ die veranstaltung und der frontmann begann sich gemächlich seiner gitarre zu widmen. es folgten songs des aktuellen albums sowie der „the blinding ep“. „pretty sue“, ein bisher unveröffentlichter song, wankte zwischenzeitlich auch durch die setlist, die leider keinerlei höhepunkte, mit ausnahme des stückes „side of the road“, zu bieten hatte. überaus behutsam versuchte pete, jegliches aufsehen zu vermeiden. von leidenschaft keine spur. er trank apfelsaft, sprach ein paar brocken deutsch und verschwand für eine weile von der bühne. ein tadelloser schulbuben-gig, denkt man an das wiederholungs-konzert im kölner e-werk vor knapp zwei jahren zurück, auf dem der skandalrocker unter erheblichem drogeneinfluss das publikum bis in die allerletzte reihe zu extatischer begeisterung anstachelte. warum sein elan diesmal völlig ausblieb? der überwiegenden langweile mangelden drogenkonsum zu unterstellen wäre zu einfach. vielmehr bieten die songs des zweiten albums „shotter’s nation“ einfach weniger ausschöpfungspotential für eine ausufernde live-performance. dass die band beinahe ausnahmslos auf songs des debüts verzichtete, bleibt mir demnach unverständlich. ob ein versuch der ernsthaftigkeit pete doherty erreicht hat? falls dem wirklich so sei, sollte man sich um zukünftige konzerte der babyshambles sorgen. petes leidenschaft fehlte in köln nämlich leider gänzlich. falls du deinen sinn für hingebungsvolle musik nicht wieder finden solltest (gerne auch ohne die hilfe bewusstseinserweiternder wirkstoffe), hör ich dich doch lieber auf platte, pete!“