23. Oktober 2010

ein musikalischer rundumschlag

verfasst in outtakes von oklahoma - od

nach einem kurzen blick auf die restlichen neuerscheinungen in diesem jahr musste ich enttäuscht feststellen, dass mit außergewöhnlichen platten in den nächsten monaten wohl nicht mehr zu rechnen ist. anlass genug, um sich den alben zu widmen, die in letzter zeit etwas zu kurz gekommen sind. darunter fällt zuerst das debüt von junip, mit dem sich singer-songwriter josé gonzález unaufdringlich in jedes anständige kaffeehaus singen dürfte. ähnliches gilt auch für fran healy, der mit seinem ersten solo-album „wreckorder“ seiner band travis in nichts nachsteht. dies kann man von carl barât und seinem ersten solo-versuch hingegen nicht behaupten. sein selbstbetiteltes album hat leider nicht mehr viel mit den dirty pretty things zu tun. dies führt dazu, dass sich seine wundervolle stimme zwar in den vordergrund drängt, das arrangement der songs letztlich jedoch äußerst verworren bleibt. abgesehen von den hits „i want the world to stop“ und „write about love“ wird auch das zehnte album von belle and sebastian schnell ausgedient haben. die neuen songs sind viel zu beliebig und unscheinbar, als dass sie länger im ohr verweilen könnten. zu guter letzt gelingt aloe blacc mit „good things“ jedoch ein bemerkenswert entspanntes album, das ein sehr wohliges gefühl zurücklässt.

13. Oktober 2010

my heart belongs to cecilia winter

verfasst in outtakes von oklahoma - od

bei diesen schweizern erscheint auf den ersten blick vieles ziemlich seltsam. angefangen beim bandnamen bis hin zum platten-cover. nach dem hören ihres debüt-albums ändert sich der erste eindruck nicht unbedingt. zurück bleibt jedoch das gefühl, etwas außergewöhnlichem beigewohnt zu haben. die bereits aufkommenden vergleiche mit arcade fire muss die dreiköpfige band mit songs wie „never ever mountain“ oder „lights out“ keineswegs scheuen.

8. Oktober 2010

trouble with me

verfasst in lost takes von oklahoma - od

„von der gruppe, die ihre panflöten lieblich zu elektro-beats erklingen lässt, bis zum virtuosen leierkastenspieler: die straßen des landes sind voll musikalischer genies. unlängst traf ich auf richard smerin, einen folk-barden im besten alter. mit seiner akustik-gitarre saß der wahl-fürther in der nürnberger fußgängerzone nahe lorenzer platz. er spielte lässig und sang noch ungleich lässiger. im vorbeigehen fing ich mir die folgende bemerkung einer freundin: „wenns dir gefällt, wirf gefälligst was rein!“ gesagt, getan. euro auf der gitarrentasche platziert. kurzer plausch über mein t-shirt. janis joplin, die wäre doch mittlerweile auch schon 107. und: „for my record, the price you want to pay.“ hmm, schwer. dann der entscheidende hinweis: „it’s blues.“ warum sagt er das nicht gleich? richard smerins „trouble with me“ ist eine starke scheibe und steht nun zwischen der ersten queen und „sailin’ shoes“ von little feat, wenn sie nicht in der stereo-anlage rotiert. auf in die einkaufspassagen, leute! denn es gibt mehr zu entdecken als herbst-kollektionen, einmalige prozente auf alles und burger king. ein richard smerin lauert allerorten und er spielt für euch.“

4. Oktober 2010

plattentest

verfasst in platten von oklahoma - od


diego – gold
„ein knappes jahr nachdem die editors ihr drittes album ziemlich versiebt haben, bietet die band diego aus karlsruhe endgültig adäquaten ersatz. was ihre letzte platte „two“ mit hits wie „dance“ bereits erahnen ließ, hat sich nun in „gold“ unumstößlich manifestiert: überwältigende songs, getragen voller schwermut und baritonstimme, können tatsächlich auch hierzulande entstehen! ihre besten sind „grizzly bear“, „lucy“ und „king of castle“. schlichtweg sagenhaft.“

30. September 2010

konzertbesuch

verfasst in konzerte von oklahoma - od


young rebel set, sputnikhalle
„von dem hype, der im augenblick um die newcomer aus england herrscht, merkte man – trotz gut gefüllter „sputte“ – an diesem abend recht wenig. im grunde spielten die sieben musiker einen tadellosen gig mit all ihnen zur verfügung stehenden songs (deren anzahl sich bekanntermaßen noch in einem überschaubaren rahmen hält). der vielbeschworene funke vermochte jedoch nicht so ganz über zu springen. ob es an der mittelmäßigen abstimmung ihres sounds lag oder dem alkoholreichen vorabend geschuldet war, kann letztlich dahinstehen. denn dank solch großartiger hits wie „walk on“, „if i was“, „rosie“ und „already forgotten your name“ muss man young rebel set in jedem fall im auge behalten.“