24. Januar 2010

what am i gonna do

verfasst in lost takes von oklahoma - od

„der hamburger gisbert zu knyphausen stürmte vor zwei jahren mit seiner ganz eigenen mischung aus melancholie und trotz die deutschen konzertsäle. vor 34 jahren haben es ac/dc mit derselben mixtur auch schon einmal probiert. zu ungewohnt ruhigen klängen singt bon scott, den man bei jedem wort schmunzeln zu sehen meint, einen großartigen text über einen ernüchterten kerl im besten alter. allein und fernab beständiger beziehungen, vom alkohol umspült, ohne aussicht auf besserung erkennt dieser die leere in seinem kopf. sich bewusst, dass das leben gewiss anders laufen könnte, triumphiert doch die unfähigkeit, einen neuanfang zu machen. es geht für ihn schlichtweg weiter per anhalter die straße des lebens hinunter – „ride on“. das möglicherweise famoseste blues-solo des jüngeren young-bruders angus unterstützt die zerrissenheit eines lebens, an dem bon scott nur vier jahre später selbst ersticken sollte. wem ein paar dur-akkorde eigentlich nicht reichen und ac/dc sowieso zu stumpf sind, dem entgeht nicht nur ein bitterschönes lied, sondern auch die chance, einen charismatischen sänger zu entdecken, der gewiss nicht bereut hat, die entscheidung für die weiterfahrt getroffen zu haben. das leben ist heutzutage bekanntermaßen noch komplizierter geworden, wimmelt es doch offenbar vor möglichkeiten an allen ecken und enden. wer kann sich da schon entscheiden? ich mich immerhin für „ride on“. es war, ist und wird mein lied der lieder bleiben.“

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