life goes by
„mit der einführung der compact disc ist auch das phänomen des hidden tracks vermehrt aufgetreten, bietet der digitale tonträger doch verschiedenste möglichkeiten, ein lied oder etwas ähnliches zu verstecken. der wohl beliebtesten methode haben sich auch die kings of leon auf ihrem ersten werk „young youth and manhood“ bedient – nach einigen minuten stille schließt sich „talihina sky“ an. da hidden tracks häufig einfach nur aus wirren geräuschgemischen oder nur wenigen akkorden bestehen, darf man sich freuen, dass der silberling in diesem fall zu guter schluss nicht mehr und nicht weniger als das kompositorische highlight der bereits zehn-jährigen bandgeschichte ausspuckt. in jenen tagen als der sound noch staubtrocken über den äther ging, haben die kings of leon den himmel über einer beschaulichen stadt in oklahoma besungen, deren einwohner ihr leben lang an ihrer scholle kleben. das bedauernswerte leben auf dem land sollte man sobald wie möglich hinter sich lassen, so der tenor. das im lied erwünschte fortkommen hat die band auch hinsichtlich ihrer musik verwirklicht und den klang der neuen aufnahmen verstärkt auf massentauglichkeit getrimmt. leider sind damit die lieder der frühphase ebenfalls beinahe gänzlich von den konzerten verschwunden. wenn man den song „talihina sky“ hört, wünscht man sich schon die zeiten zurück, als die kings of leon noch als hauptband mit rauschebart und ziemlich zerschlissenen klamotten nach den features gespielt haben, ohne dass daraus gleich eine spektakuläre pr-kampagne gemacht wurde. gegen eine platte, durch die nochmals ein wenig „talihina“-staub weht, wäre nichts einzuwenden. aber da sich über geschmack ja bekanntlich nicht streiten lässt, bleibt es beim verweis auf einen außergewöhnlichen hidden track, der sowohl für fans der ersten stunde als auch für youtube-neuentdecker der letzten woche etwas sein könnte.“