17. August 2014
von den drei schon im netz aufgetauchten songs des kommenden alt-j albums „this is all yours“ gefällt mir „left hand free“ besonders gut. er klingt sehr amerikanisch und damit ganz anders als die songs der preisgekrönten debüt-platte „an awesome wave“. der release ist für den 19. september angekündigt.
16. August 2014














haldern pop 2014
„sie klingen wie eine mischung aus den two gallants und den frühen kings of leon. ihre selbstbetitelte ep „the districts“ enthält fünf songs und lässt sich ohne lästiges track skipping durchhören – längst keine selbstverständlichkeit mehr diesertage. den positiven eindruck, den diese junge und aufstrebende rock-band schon auf platte hinterließ, bestätigte sie auch mit ihrem auftritt im spiegelzelt; meinem ersten konzert auf dem diesjährigen haldern pop festival. und in ebenjenem spiegelzelt sollte sich bereits im laufe des ersten abends eines der highlights des festivals ereignen. soweit war es jedoch noch nicht. denn erst zerlegte das musiker-duo royal blood das zelt beinahe in sämtliche einzelteile. danach klang zumindest ihr brachialer garagen-rock, der die begeisterte menge völlig zum ausflippen brachte. ein sehr ungewohntes bild, das in den letzten jahren in haldern nicht allzu häufig zu sehen war. im anschluss machte sich dann aber die englische band the slow show auf, die herzen der spiegelzelt-besucher zu erobern. und es gelang ihr – mithilfe des chors cantus domus – im handumdrehen. ein konzert, das einen platz in den geschichtsbüchern halderns sicher haben dürfte. die außergewöhnliche stimme rob goodwins live zu erleben, verschlug selbst den abgebrühtesten zuhörern den atem. mit dieser band kommt noch großes auf uns zu! der zweite festivaltag begann in der kleinen, im dorf gelegenen, haldern pop bar. the mispers spielten auf. wieder so eine junge band, die mit ihren sehr tanzbaren rhythmen und melodien lust auf eine langspielplatte machte, an der es bisher fehlt. mit herz und seele zelebrierte sie ihre songs, von denen insbesondere „brother“ ausgesprochen gut beim publikum ankam. die hauptbühnen-acts konnten am freitag dann leider weniger überzeugen. den anfang machten ewert and the two dragons. die songs ihrer nahezu perfekten pop-platte „good man down“ wollten auf dem reitzplatz einfach nicht richtig zünden. vermutlich eine band für den kleineren rahmen, den sie ja bereits zwei jahre zuvor in der haldern pop bar bespielten. auch chet faker blieb etwas hinter den erwartungen zurück. unabhängig davon, dass sein set aufgrund von sound-problemen viel zu kurz geraten ist, vermochte auch hier der letzte funke nicht überzuspringen. für eine grundsolide vorstellung sorgten hingegen die black lips (im spiegelzelt). die amerikaner zeigten sich äußerst spielfreudig und bestätigten ihren guten ruf als famose live-band; ließen für meinen geschmack aber leider zu viele alte hits vermissen. nach diesem letztendlich eher durchwachsenen freitagsprogramm sollte der samstag wieder hochklassig werden. nämlich mit dem äußerst entspannten surf-rock von money for rope zur mittagszeit, den großen gesten der inzwischen zu stadion-rockern herangewachsenen augustines und der einen quasi in trance versetzenden musik des veteranen fink. am meisten hängen bleiben wird jedoch das konzert von conor oberst und seiner backing-band – den dawes. letztere beeindruckte nicht nur durch ihre geschmackvollen frisuren und sonnenbrillen, sondern vorallem durch ausgezeichnete fähigkeiten an den instrumenten. aber auch conor oberst selbst war in topform und spielte sich durch ein paar sehr schöne songs seines unendlichen repertoires. dass er zur seiner unterstützung noch die schwestern klara und johanna söderberg von der band first aid kid auf die bühne holte, machte seine show zu einem ganz besonderen auftritt, bei dem alle beteiligten zauberhaft miteinander harmonierten. zurück im spiegelzelt erwartete sodann enno bunger das festival-publikum, um ihm seine melancholischen songs darzubieten. im ersten moment tat es sehr gut, seinen deutschen gesang zu hören, kam im diesjährigen line-up solcher doch deutlich zu kurz. nach ein paar songs legte sich jedoch dieses gefühl und man hatte den eindruck, dass enno bunger insgesamt mit etwas zu viel theatralik aufwartete. ganz anders: mark kozelek, der als sun kil moon für mich den abschluss des haldern pop 2014 besorgte. in seinen songs konnte man sich – anders als beim auftritt zuvor – tatsächlich verlieren, wozu auch der auffällige hall-effekt auf seiner gesangsstimme beigetragen haben dürfte.“
7. August 2014

„lyla“
dieses eine wochenende im august, an dem das haldern pop festival stattfindet, gehört traditionell zu den schönsten im jahr. wie nicht anders zu erwarten war, wurde über das musikalische aufgebot auch in diesem jahr wieder viel gemunkelt. wie gut oder schlecht das line-up nun tatsächlich ist, wird sich natürlich erst vorort zeigen. aber bislang konnten noch die meisten besucher der auswahl der festival-macher etwas abgewinnen. und so wird es auch in diesem jahr sein. die erste mich interessierende band namens the districts wird heute am frühen abend im spiegelzelt spielen und sicherlich auch ihren song „lyla“ zum besten geben.
3. August 2014

„class historian“
ob es sich lohnt, die band broncho aus oklahoma näher unter die lupe zu nehmen? ich weiß es nicht. sie macht verspielten punk-rock im stile der black lips und klingt etwas nach art brut. das ist mitunter nett anzuhören, scheint mir auf den ersten blick jedoch nicht zwingend genug. mit dem song „class historian“ hat die band aber einen hit geschrieben, den ihr so schnell keiner nachmacht. man könnte ihn wahrscheinlich den ganzen sommer lang hören.
29. Juli 2014

„johnny winter ist tot. der texanische blues-musiker starb wenige tage nach seinem letzten auftritt im alter von 70 jahren in der schweiz. der gitarren-virtuose erschien in den 60er jahren auf der bildfläche, um dann aus dem woodstock-film geschnitten zu werden und für seine großartigen frühen alben „johnny winter“ und „second winter“ bei columbia records zu unterschreiben. ein höhepunkt seines schaffens war sicherlich die zusammenarbeit mit seinem idol muddy waters. als dieser mitte der 70er ein wenig in die jahre gekommen war, produzierte winter das erste von vier alben für den altmeister – der name: „hard again“. zu hören gab es archaischen delta-blues mit eindringlicher mundharmonika und einem schneidigen sound, den sich winter in dieser zeit auf seinen eigenen alben selbst nicht gönnte. der fünfeinhalb-minütige opener „mannish boy“ brauchte nicht viel mehr als die stete wiederholung ein und desselben riffs. die band malochte und johlte zu waters neuerlicher interpretation seines klassikers. und johnny winter ließ die gitarre jaulen. entweder man liebt das oder eben nicht. muddy waters liebte es ganz offenkundig. auf die frage nach dem titel der platte antwortete er: „it made my little pee-pee hard again!“